Ich möchte dich heute auf eine kleine Zeitreise mitnehmen: Wir schauen uns an, wie ein ehemaliger Riese im Fotobusiness, Kodak, seine einst überragende Stellung verlor – und warum das vor allem ein Branding-Problem war. Aus der Sicht einer Branding-Agentur ist Kodaks Geschichte eine kraftvolle Erinnerung daran, wie entscheidend Markenstrategie für nachhaltigen Erfolg ist. Lass dich inspirieren, denn diese Lektionen gelten auch für disruptive Märkte der Zukunft.
Kodak war Ende der 90er-Jahre eine absolute Ikone. 1996 wurde das Unternehmen sogar als viertwertvollste Marke der Welt geführt, direkt hinter Disney, Coca-Cola und McDonald’s. Doch nur 16 Jahre später, am 19. Januar 2012, ging Kodak in die Insolvenz. Warum? Viele schieben es auf die verpasste Digitalisierung. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Tatsächlich war Kodak technisch kein Nachzügler. Schon 1975 entwickelte das Unternehmen seine erste Digitalkamera und in den 80ern brachten sie kommerzielle Modelle auf den Markt. Um die Jahrtausendwende galt Kodak sogar als führend bei High-End-Digitalkameras. Aber das half nichts – für die meisten Kunden blieb Kodak einfach „der Filmhersteller“. Was hier versagte, war nicht das Produkt, sondern das Branding.
Als Branding-Experte sehe ich darin ein klassisches Beispiel für ein Unternehmen, dessen Marktimage und Innovationskraft sich nicht deckten. Während Canon und Nikon sich in den Köpfen der Konsumenten als digitale Kameramarken etablierten, schleppte Kodak sein Film-Image weiter mit sich herum. Solange Menschen Kodak mit Analog-Fotografie verbanden, wirkte jede Digitalkamera von Kodak eher wie ein „Fremdkörper“.
Ein Blick in die Zukunft zeigt ähnliche Tendenzen: Im Automarkt trennt sich die Wahrnehmung zwischen klassischen Benzinern/Hybriden und reinen Elektroautos. Marken wie Tesla und BYD setzen sich zunehmend als „echte E-Auto-Experten“ durch, während etablierte Hersteller riskieren, nur als Nachzügler wahrgenommen zu werden. Ein möglicher Lösungsansatz für die alteingesessenen Autobauer könnte darin liegen, eigenständige Submarken zu schaffen oder bestehende Marken konsequent auf Elektro auszurichten. So könnte ein Hersteller mit langer Historie sowohl seine Tradition bewahren als auch durch eine spezielle E-Auto-Marke das Image eines modernen Innovationsführers aufbauen.
Und wer sagt, dass Google unangreifbar bleibt? Die Einführung von KI-Suchmaschinen könnte eine völlig neue Kategorie etablieren. Beispiele wie Perplexity AI oder You.com zeigen, wie schnell sich Nutzerinteressen verlagern können, sobald eine andere, eventuell „echtere“ KI-Suche ins Spiel kommt. Wenn sich diese Kategorie durchsetzt, steht Google vor der Herausforderung, nicht nur ein „Update“ auf den Markt zu bringen. Ansonsten könnte man im schnell wachsenden KI-Segment genauso austauschbar wirken, wie Kodak im Digitalkameramarkt.
Wenn du mit disruptiven Innovationen konfrontiert bist, solltest du sorgfältig prüfen, ob deine derzeitige Markenpositionierung noch passt. Für radikal neue Produkte oder Technologien kann es sinnvoll sein, eine zusätzliche oder gänzlich neue Marke zu erschaffen, statt alles unter dem alten Markenschirm laufen zu lassen.
Kodaks Geschichte zeigt mir immer wieder, dass Markenstrategie und Innovation untrennbar miteinander verbunden sind. Selbst wenn du technologisch an der Spitze stehst, bleibt es entscheidend, wie deine Marke wahrgenommen wird. Im Idealfall agieren Produktentwicklung und Branding als dynamisches Duo, das gemeinsam die passende Positionierung aufbaut.
Die bessere Strategie gewinnt – mögen das deine sein!
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